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Ein Schwerpunkt von Ärzte der Welt liegt auf Angeboten zur Mutter-Kind-Gesundheit. Foto: Bruno Abarca

Unterversorgt

 

Nur ein funktionierendes Krankenhaus gibt es im südsudanesischen Bundesstaat Jonglei − auf einem Gebiet eineinhalbmal so groß wie Österreich. Das Gesundheitssystem in dem Krisenland ist in einem desaströsen Zustand. Ärzte der Welt unterstützt 28 Kliniken im ganzen Bundesstaat und leistet in entlegenen Gemeinden medizinische Versorgung für Mütter und Kinder.

Fast fünf Jahre lang, bis zum Sommer 2018, herrschte im Südsudan ein erbitterter Bürgerkrieg. Ein Drittel der Bevölkerung war 2018 auf der Flucht. Krankenhäuser sind vielerorts zerstört und es gibt zu wenig Ärzt*innen und Pflegepersonal. Ärzte der Welt kümmert sich in ausgewählten Gesundheitseinrichtung um die medizinische Versorgung von Frauen und Kindern, stellt Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial, schult Gesundheitspersonal und unterstützt das öffentliche Gesundheitssystem auf Gemeindeebene in den Regionen, die keinen Zugang zu Gesundheitseinrichtungen haben.

Bessere Versorgung für Frauen und Kinder

Südsudan hat eine der höchsten Kindersterblichkeitsraten der Welt, vor allem wegen des mangelnden Zugangs zu medizinischer Versorgung, Mangel an qualifiziertem Personal und Material, wegen fehlender Impfungen und Lebensmitteln. Das Team von Ärzte der Welt arbeitet deshalb daran, die Mutter-Kind-Gesundheit zu verbessern, indem es beispielsweise Impfkampagnen oder den Ausbau existierende Kinder- und Entbindungsstationen unterstützt.

Generell liegt ein besonderes Augenmerk auf der Gesundheit von Frauen und Mädchen. Sexuelle Gewalt, sexuelle Sklaverei und Zwangsheirat sind in dem Krisenland Südsudan weit verbreitet. Ärzte der Welt schult daher Gesundheitsmitarbeiterinnen in der Beratung und Versorgung von Überlebendenden geschlechtsbezogener Gewalt

Durch den jahrelangen Bürgerkrieg herrscht in weiten Teilen des Landes Lebensmittelknappheit. Die Teams von Ärzte der Welt untersuchen deshalb Babys und Kinder, um Unterernährung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Langfristige und strukturelle Verbesserungen umgesetzt

Zusätzlich schulen die Teams einheimische Kolleg*innen sowohl medizinisch als auch in den Bereichen Hygiene und Organisation. In den Gesundheitsstationen war bisher die Wasser- und sanitäre Versorgung oft mangelhaft. Durch Umbaumaßnahmen sollen die hygienischen Bedingungen nun deutlich verbessert werden.

Die langfristige Strategie von Ärzte der Welt im Südsudan ist, das öffentliche Gesundheitssystem zu stärken und nachhaltige gemeindebasierte Strukturen in schwer erreichbaren Gegenden aufzubauen.

Südsudan mit Bor (Markierung), Hauptstadt des Bundesstaats Jonglei. Quelle: Google Maps
Südsudan mit Bor (Markierung), Hauptstadt des Bundesstaats Jonglei. Quelle: Google Maps
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